Mehrfach bricht er in das Eis ein, er wird
schwächer. Er zwingt sich, wach zu bleiben,
weil es zu gefährlich ist bei minus 20 Grad zu
schlafen, er könnte dann erfrieren. Sein
Gaskocher funktioniert nicht. Um Eis zu
schmelzen, verbrennt er, was er bei sich hat,
auch seine Ausweispapiere. Nach zwei Tagen ist
er fast schon am Ende. Dann wird er von einem
Helikopter entdeckt und aus dem Eis gerettet.
Es folgt ein Abschiebegefängnis in Kopenhagen,
Hungerstreik und ein weiterer
Selbstmordversuch. Nach einem Tag im
Krankenhaus kommt er in die Psychiatrie, wieder
flieht er. Am 11. Mai 2007 erreicht er Hamburg
und sucht Kontakt zu Hilfsorganisationen...
Auszug aus
Diana Zinkler: Der letzte Fluchtweg
erschienen im Hamburger Abendblatt am 26. Mai 2008
links:
Das kalte Grauen / Süddeutsche Magazin
Kirchliche Arbeitsgemeinschaft Flüchtlingsarbeit
Brot und Rosen
Auszug aus
Diana Zinkler: Der letzte Fluchtweg
erschienen im Hamburger Abendblatt am 26. Mai 2008
links:
Das kalte Grauen / Süddeutsche Magazin
Kirchliche Arbeitsgemeinschaft Flüchtlingsarbeit
Brot und Rosen
Er gibt zum ersten Mal auf, später sagt er, er
könne nicht verstehen, wieso er nicht arbeiten
darf. Wieso lässt man ihn nicht? Hamidur nimmt
zum ersten Mal Tabletten, eine hohe Dosis. Er
überlebt, aber seine Ehe zerbricht an der
ungewissen Situation. Seine Frau möchte zurück
nach Malaysia. Die Familie will ausreisen. Es
ist März 2007. Behördenmitarbeiter begleiten
sie zum Frankfurter Flughafen. Dort entwischt
Hamidur Rahman, seine Frau fliegt mit seinem
Sohn zurück nach Malaysia. Hamidur wollte das
nicht, nicht dieses Leben. Er taucht unter, und
er hat ein neues Ziel: Kanada.
Er ist getrieben von der Angst, ausgewiesen zu werden, und dem Willen, sich eine Existenz in Kanada aufzubauen. Sein Plan ist wahnsinnig, aber mutig. Von Grönland will er 200 Kilometer zu Fuß über das Eis gehen, 10 Kilometer am Tag, bis Kanada. Er reist mit dem Zug nach Dänemark, fliegt weiter, über die Färöer nach Island, von dort nach Grönland. Am 18. April 2007 startet er in Thule seinen Marsch, bekleidet mit einer Daunenjacke und mehreren Pullovern, im Rucksack einen Schlafsack, gebratenen Fisch, Papiere und einen Gaskocher. Er hat nur eine Touristenkarte von Grönland, weder GPS noch eine Polarausrüstung. Er will es unbedingt schaffen.
Er ist getrieben von der Angst, ausgewiesen zu werden, und dem Willen, sich eine Existenz in Kanada aufzubauen. Sein Plan ist wahnsinnig, aber mutig. Von Grönland will er 200 Kilometer zu Fuß über das Eis gehen, 10 Kilometer am Tag, bis Kanada. Er reist mit dem Zug nach Dänemark, fliegt weiter, über die Färöer nach Island, von dort nach Grönland. Am 18. April 2007 startet er in Thule seinen Marsch, bekleidet mit einer Daunenjacke und mehreren Pullovern, im Rucksack einen Schlafsack, gebratenen Fisch, Papiere und einen Gaskocher. Er hat nur eine Touristenkarte von Grönland, weder GPS noch eine Polarausrüstung. Er will es unbedingt schaffen.