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Die Luft ist zum schneiden, einer weint. Und dann steigt er doch aus und wird nach Preungesheim in Abschiebehaft gekarrt.

Es folgt ein heftiger Kampf gegen die Abschiebehaft. Unzählige Versammlungen in Preungesheim und vor dem Jugendknast in Wiesbaden. Es folgen zwei weitere Abschiebeversuche in Linienfliegern der Lufthansa. Ab jetzt mit Begleitung durch den Bundesgrenzschutz gelingt es Serif wieder die Abschiebung zu verhindern. Beim letzten Versuch muss er gegen die gewaltsamen Versuche der BGSler ihn ruhigzustellen anschreien.

Sein Kampf wird exemplarisch für all jene, die einen Aufenthalt über die Bleiberechtsregelung bekommen würden und noch kurz zuvor abgeschoben werden sollen. Der Wahnsinn endet schließlich in einem Kleinflugzeug. Aus Angst beim nächsten Haftprüfungstermin zu scheitern, entscheidet das Regierungspräsidium für einen Charter. Serif landet am 5.September 2006 allein mit mehreren BGS-Beamten und einem Arzt in Vollfesselung in Istanbul.

Serif kann dem Militärdienst zunächst entgehen. Er heiratet im November 2006 seine deutsche Freundin im Süden der Türkei, nahe der irakisch-syrischen Grenze. Die beiden wollen zusammen in Deutschland leben. Sie warten seither auf die Zustimmung der hiesigen Ausländerbehörde zur Familienzusammenführung. Die hat noch eine Rechnung offen -- in doppelter Hinsicht: 21.000,- Euro soll der Charter Serif kosten.

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